Midjourney und Logos – Fluch und Segen zugleich
In der Welt des Designs hat die Einführung von Künstlicher Intelligenz wie Midjourney das Potenzial, die Landschaft dramatisch zu verändern. Ich selber bin begeisterter Midjourney / NightCafé «Artist» (hier kommt ihr zu meiner AI Bildergalerie) und ich verfolge wöchentlich die neuen Trends und Möglichkeiten der KI. Das Potenzial ist einfach riesig! Unglaublich, faszinierend – aber auch gefährlich. Insbesondere was die Beliebtheit der Logos angeht.
Der erste Eindruck
In erster Linie ist es einfach nur «WOW!» – zumindest auf den ersten Blick. Die Revolution der KI bringt sehr viele Vorteile für den einfachen Anwender und macht die Welt der Grafikdesigner und Künstler schwerer. Jedoch sehe ich das als Mediamatiker weniger kritisch als viele meiner Kollegen. Unsere Welt wird zwar ordentlich aufgemischt – aber das kann auch viele Vorteile bringen. Ich zum Beispiel erstelle nicht einfach nur Logos und klatsche es dem Kunden hin. Mein Mehrwert besteht also nicht darin, Logos zu erstellen. Sondern mit dem Kunden einen Weg gemeinsam zu gehen, um DAS Logo zu erstellen, welches genau an seinen Bedürfnissen und Vorstellungen angepasst ist – welche er sich vorher gar nicht bewusst war. Und welches eine KI noch lange nicht herausspüren kann. Es kann den Kunden nicht fühlen. Es kann einfach nur den Prompt lesen und anhand von Referenzen im Internet nachbilden.
Für die kleinen Projekte
Für kleine Unternehmen, Blogger, Youtuber, Twitcher und noch für viele andere ist die AI-generierte Revolution mit Midjourney & Co. ein Segen – denn hier ist das Budget oft sehr knapp. Und oft wird in diesen Bereichen auch nur ein kleines Logo für den kleinen Webauftritt benötigt. Da fehlt natürlich das Geld, um in hoch qualitative Logos zu investieren – und ist auch gar nicht nötig. Und da sind auch tolle 3D Logos und Maskottchen höchst eindrucksvoll. Möglichst viele Verläufe, 3D Elemente und im Neondesign. Dies auf dunklem Hintergrund, damit die Leuchtkraft einen regelrecht anspringt. Kann man auch je nach Logo gut in Photoshop bearbeiten, Hintergrund entfernen und…. ja. Sofern man es nicht in Druckqualität anschauen will, ist das genial. Auf Twitch Kanäle und Blogs kommen Maskottchen Logos besonders gut. Und auch mir gefallen viele dieser übertriebenen 3D Logos, allein vom Äusseren. Aber viele sind im Grunde genommen viel zu detailiert für ein «anständiges» Logo in einem Unternehmen. Man bedenke, dass es auch auf kleinen Flächen eingebaut werden muss. Bei dem Prozess gehen sehr viele Details verloren. Was jetzt für oben genannte Projekte nicht relevant ist und alleine die Freude zählt. Und das kann das Tool sehr gut.
KI-Logos können eine tolle Möglichkeit sein, schnell und einfach Logos zu erstellen. Aber ihr müsst dabei aufpassen, dass ihr keine Urheberrechte verletzt und nicht plagiiert.
Urheberrecht: Was ist erlaubt und was nicht?
KI-Tools lernen von bereits existierenden Logos. Das bedeutet, dass sie manchmal einfach Logos nachmachen, die es schon gibt. Das kann zu Problemen führen, wenn ihr so ein Logo verwendet, ohne die Erlaubnis des Urhebers zu haben. Das nennt man auch ein Plagiat. Das ist ein Werk, das von einem anderen Werk kopiert wurde, ohne dass dies deutlich gemacht wird. Das kann zum Beispiel passieren, wenn ihr ein KI-Logo verwendet, das einem anderen Logo sehr ähnlich ist. Wenn ihr ein Plagiat verwendet, könnt ihr abgemahnt und verklagt werden. Das kann teuer werden und euch viel Ärger verursachen. Zudem habt ihr bei einer KI generiertem Logo nicht das alleinige Urheberrecht.
Was könnt ihr tun, um euch zu schützen, wenn man es trotzdem mit Midjourney erstellen will?
- Prüft vor der Nutzung eines KI-Logos, ob es urheberrechtlich geschützt ist. Mehrfach!
- Vergewissert euch, dass das Logo nicht einem anderen Logo zu ähnlich ist.
- Lasst euch von einem Anwalt beraten, wenn ihr euch nicht sicher seid.
Was muss ferner beachtet werden?
- Am Ende kannst du dir aber nie 100 % sicher sein, von wo die KI ihre Inspiration und Quelle hat.
- Ihr teilt es immer mit z.B Midjourney. Was bedeutet, dass es Midjourney genauso verwenden kann und darf, wie du selber.
- Was für ein einzigartiges Unternehmen eigentlich ein No Go ist.
Nicht alles, was Gold ist, glänzt auch
Ich liebe es, mit Midjourney & Co surreale, abstrakte, süsse, düstere oder futuristische Bilder zu generieren. Auch an den 3D Figuren habe ich je nach Art gefallen gefunden. Und ja, auch an gewissen Midjourney Logos habe ich grosse Freude – sofern ich sie nicht mit Adobe Illustrator öffne und in die nähere Ansicht gehe – oder gar (welch Graus!) die Pfadansicht öffne. Dann kommt sehr oft das Grauen. Da hätten selbst die «Geister» in Scooby Doh Albträume! Von fehlerhaften Linienführungen, unterbrochenen Stellen, komisch wirkenden Formen. Je komplexer das Logo war desto extremer ist das «automatisierte» vektorisieren. Ein regelrechter Vektormatsch, dass in den Sondermüll gehört.
Spielen macht Spass!
Es ist legitim und sinnvoll, Midjourney als Inspirationsquelle zu nutzen. Auch liebe ich es, in den Galerien zu stöbern und meine Favoriten für später zu speichern. Genau wie ich Pinterest oft als Inspirationsquelle nutze (schon vor Midjourney) für meine eigenen Zeichnungen. Oft lerne ich so auch Neues kennen. Die Kreativität ist keiner Grenze gesetzt, sofern das eigene Vokabular gross genug ist. Denn ein gutes AI generiertes Bild kann auch erst dann erzeugt werden, wenn der Anwender ein breites Fachwissen im Design und in der Fotografie hat. Nicht alle können mit Begriffen wie «HDR», «Rendering» umgehen. Oder wenn man einen ganz speziellen Effekt einer alten Kamera haben möchte, reicht nicht einfach «alte Kamera». Sondern man muss genau wissen, welcher Kameratyp von welchem Jahr mit welchem Objektiv und mit welcher Efix Einstellung. Wenn man gezielt etwas hyperrealistisches, surreales erstellen möchte muss man sich auch mit der bildgebenden Kunst auseinandersetzen und auch dort wiederum Fachbegriffe kennen und nutzen können.
Sich ein solches Wissen aufzubauen und danach sein Wunschbild zu erhalten – ist einfach toll!
Denn ein grosser Vorteil sehe ich dadurch in der Welt der AI: auch nicht Kunst-Interessierte lernen etwas über Kunst kennen! Denn: Um sein Wunschbild generieren zu können, muss man sich über den Stil und den Aufbau eines Prompts / Bildes klar im Bilde sein. Je klarer und detaillierter ein Prompt, desto besser das Ergebnis.
…seid wachsam!
Meine Aufgabe als Mediamatiker ist nicht einfach «Erstelle ein minimalistisches Logo, dass…», sondern den Kunden beim Logo-Prozess von A bis Z zu begleiten. Vom ersten Briefing bis zum finalen Design, stets im Dialog mit dem Kunden, um das perfekte Logo zu schmieden. Und ja, manchmal ganz ohne KI – schockierend, oder?
Seid kreativ, bleibt kritisch, hinterfragt den Hype! Aber habt zeitgleich Freude daran und nutzt es, wenn es hilft. Vor allem als Inspirationstool. So hat bei jedem «Logo» auch Midjourney ein Urheberrecht, da es mit diesem Tool erstellt und das Logo ansonsten nicht verändert wurde. (Auch wieder ein Vorteil, wenn ich es in Illustrator händisch mache – es dauert zwar länger, ist dafür aber keine Kopie). Damit es auch wirklich als euer Logo wirkt und einzigartig ist, braucht es Eigenleistung, sprich, es muss noch einiges am Ursprungslogo verändert werden. Erst danach gehört das Urheberrecht und das Nutzungsrecht ganz alleine euch.
Somit haben wir Logodesigner auch in den Zeiten der AI noch einen grossen Nutzen. Nicht nur stehen wir euch nicht nur mit Rat und Tat zur Seite, sondern ihr bekommt was ganz exlusives, dass ganz für euer Projekt oder Unternehmen zugeschnitten ist. Der grosse Vorteil von uns Menschen ist immer noch die Kommunikation untereinander.
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